Frühlingsgedichte
Hier findest Du ein paar Frühlingsgedichte oder Sprüche.
Vielleicht sind dir einige davon bekannt.
O schüttle ab den schweren Traum
Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuss auf Schuss;
Im Garten der alte Apfelbaum,
Er sträubt sich, aber er muss.
Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt: »Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai.«
O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh':
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag's auch du.
Theodor Fontane(1819 - 1898)
Oh sanfter, süßer Hauch!
schon wecktest du wieder
Mir Frühlingslieder,
Bald blühen die Veilchen auch.
Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Frühling
Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
»Er kam, er kam ja immer noch«,
Die Bäume nicken sich's zu.
Theodor Fontane (1819 - 1898)
Frühlingsbotschaft
Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus bis an das Haus,
Wo die Veilchen sprießen!
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
Heine, Heinrich (1797-1856)
Frühling
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
(Eduard Mörike - 1804 - 1875)
Komm, lieber Mai, und mache
Komm, lieber Mai, und mache
die Bäume wieder grün
und lass mir an dem Bache
die kleinen Veilchen blühn!
Wie möchte ich doch so gerne
ein Veilchen wieder seh’n,
ach, lieber Mai, wie gerne
einmal spazieren gehn!
Melodie: Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Text: Christian Adolf Overbeck (1755–1821)